Die 6 verschiedenen Arten von Tee

Die 6 verschiedenen Arten von Tee

Wie viele Teesorten gibt es eigentlich? Nun, im Grunde könnte man sagen, es gibt mehr als 1500 Teesorten auf der Welt, jedoch werden diese in 6 Hauptkategorien unterteilt.

Das erstaunliche daran ist, dass alle richtigen, echten Tees von ein und derselben Pflanze stammen, der Camellia Sinensis.

Die Herstellung des Tees nimmt einen starken Einfluss auf die Aromen und Düfte, so gleicht kein Tee dem anderen, obwohl er von der gleichen Pflanze stammt.

Doch von welchen 6 Teesorten oder Tee-Kategorien spreche ich hier? Beginnen wir mit dem wohl bekanntesten Tee:

Schwarzer Tee

Die bekannteste und gängigste Teesorte ist der schwarze Tee, man kennt ihn vor allem als Assam oder Darjeeling. Viele zählen auch Earl Grey und Co. zu den Schwarztees, diese sind jedoch nur Mischungen, die auf schwarzem Tee basieren.

Schwarzer Tee - Growing Karma - Die verschiedenen Teesorten

Schwarzer Tee wird hauptsächlich in China, Sri Lanka und weiteren asiatischen Ländern angebaut. Die Blätter werden zur Verarbeitung gepflückt, verwelkt, geschnitten oder gerollt, oxidiert und dann getrocknet. Schwarzer Tee ist die am stärksten oxidierte Teesorte, denn hier wird der Prozess der Oxidation bis zum Ende durchgeführt, bei anderen Sorten wie zum Beispiel weißem Tee, wird der Prozess vorzeitig durch die Trocknung beendet.

In China kennt man schwarzen Tee als roten Tee, da die Flüssigkeit des aufgebrühten Tees eine rote Farbe besitzt.

Weißer Tee

Die am wenigsten verarbeitet Sorte unter den Tees ist der weiße Tee, die Blätter werden während der Verarbeitung weder gerollt noch zerkleinert, dadurch ist dieser Tee auch gleichzeitig der zarteste, was Geschmack und Aroma angeht.

Weißer Tee - Growing Karma - Die verschiedenen Teesorten

Die Blätter werden lediglich gepflückt, verwelkt und anschließend getrocknet.

Hergestellt werden weiße Tees aus den Knospen und Blättern der Camellia sinensis, beim Ernten wird sorgfältig darauf geachtet, dass die Blätter nicht brechen oder gequetscht werden. Die Farbe des Tees ist, wie der Name schon vermuten lässt, sehr hell.

Grüner Tee

Die wohl älteste Teesorte ist der grüne Tee, welcher nur leicht oxidiert wird. Allgemein wird oft angenommen, dass grüner Tee gar nicht oxidiert wird, dies stimmt aber nicht. Die Blätter werden gepflückt, verwelkt und dann entweder in der Pfanne geröstet oder dampfbehandelt, um die Oxidation zu stoppen.

Grüner Tee - Growing Karma - Die verschiedenen Teesorten

Bei chinesischen Tee wird die Pfannenröstung bevorzugt, während das Dampfen bei japanischen Tee häufiger zum Einsatz kommt. Je nach Zubereitungsart ändert sich natürlich auch der Geschmack und kann bei der Dampfbehandlung grasiger sein, als bei der Röstung.

Für frische Tee-Aufgüsse wird empfohlen, grünen Tee nicht länger als ein Jahr zu lagern, damit dieser sein volles Aroma entfalten kann.

Oft wird auch Matcha zu den grünen Tees gezählt, was im Grunde auch kein Fehler ist, denn es handelt sich tatsächlich um einen grünen Tee (Tencha), der aber zu feinem Pulver gemahlen wird. Nach der Zubereitung nimmt man also nicht nur den Aufguss zu sich, sondern konsumiert das ganze Blatt, da sich das Pulver auflöst.

Mehr über Matcha findest du in unserem passenden Artikel.

Gelber Tee

Eine sehr seltene Teesorte ist der gelbe Tee, dieser wird bisher nur in kleinen Mengen in China hergestellt. Nur erfahrene Tee-Meister besitzen die Fähigkeiten, um diesen langwierigen Prozess der Herstellung zu bewerkstelligen.

Es gibt zwei Qualitätsstufen bei gelbem Tee:

Hochwertiger gelber Tee wird aus den im Frühling gepflückten Knospen hergestellt.

Niederwertiger gelber Tee hingegen stammt aus Knospen und Blättern, welche später im Jahr gepflückt werden.

Grundsätzlich ist die Verarbeitung von gelbem Tee ähnlich wie die bei grünem Tee. Während der Verarbeitung kommt aber ein weiterer Schritt hinzu: In der so genannten “gelben Phase” werden die Blätter in Papier eingewickelt. Ein Überspringen dieses Schrittes würde aus dem Tee grünen Tee machen.

Oolong Tee

Charakterlich lässt sich Oolong am besten zwischen grünem und schwarzem Tee einordnen. Ein Oolong kann weiche Aromen von grünem Tee haben, dann wurde er leichter oxidiert, oder er wurde stark oxidiert und erhält somit kräftigere Aromen, wie ein schwarzer Tee.

Das besondere, optische Merkmal dieses halb oxidierten Tees sind die gekräuselten, verdrehten oder auch fest gerollten Blätter.

Oolong Tee - Growing Karma - Die verschiedenen Teesorten

Diese werden vor der teilweisen Oxidation gepflückt,verwelkt und dann gequetscht. An der Farbe der Blätter, kann man feststellen, wie stark die Oxidation war, welche bei Oolong zwischen 10% und 80% liegen kann. Je röter oder dunkler die Farbe der Blätter, desto stärker die Oxidation.

Einige Sorten werden nach der Oxidation noch geröstet.

Die bekanntesten und beliebtesten Sorten des Oolong sind: Dong Ding und Tie Guan Yin.

Pu-Erh Tee / Dunkler Tee

Pu-Erh stammt aus der südchinesischen Provinz Yunnan und wird in unterschiedlichen Formen angeboten. Nach der eigentlichen Herstellung wird dieser in Formen gepresst und getrocknet, dadurch kann der Pu-Erh viele Jahre lang aufbewahrt werden und weiter reifen.

Bevor es zu der für Pu-Erh besonderen Herstellung kommt, wird das Ausgangsprodukt, der grüne Roh-Tee, durch Welken, Dämpfen und Rollen hergestellt.

Pu-Erh Tee - Growing Karma - Die verschiedenen Teesorten

Es gibt zwei Kategorien von Pu-Erh:

Sheng Pu-Erh / Roher Pu-Erh

Im herkömmlichen Verfahren erfolgt die Pressung des Roh-Tees in verschiedene Formen, und dieser frisch gepresste Tee durchläuft einen Reifungsprozess, der ihn zu altem oder auch “gereiftem Tee” weiterentwickelt. Diese natürliche Transformation kann mehrere Jahre bis Jahrzehnte in Anspruch nehmen.

Ursprünglich wurde dieses traditionelle Verfahren entwickelt, um grünen Tee für den Transport und den Handel in ferne Länder haltbar zu machen. Dabei werden die Teeblätter zunächst an der Sonne verwelkt, anschließend gedämpft und unter kontrollierter Hitze zu Ziegeln, Fladen oder Kugeln gepresst. Während des Transports oder der Lagerung vollzieht der Tee einen Reifungsprozess durch chemische Reaktionen zwischen den natürlichen Bestandteilen der Teeblätter.

Die Reifung dauert mindestens fünf Jahre und mit zunehmendem Alter gewinnt der Tee an Geschmack. Mikroorganismen spielen eine entscheidende Rolle in diesem Prozess.

Shu Pu-Erh / Reifer Pu-Erh

Für den gereiften Pu-Erh wird der Fermentationsprozess durch ein spezielles Verfahren beschleunigt. Vor dem Pressen durchläuft der Rohtee eine kontrollierte Fermentation. Auch wenn er wie der rohe Pu-Erh im Anschluss weiterreifen kann, ist er nach nur wenigen Wochen bereits fertig für den Handel.

Der Rohtee wird mit Wasser befeuchtet und in einem geschlossenen Raum locker ausgebreitet. Eine Plane oder Strohmatte bedeckt den Tee und unter kontrollierten Bedingungen kann die Reifung in einem Fermentierungsprozess beginnen.

Dieser Fermentierungsprozess ähnelt dem Prozess der Kompostierung und wird durch die Schimmelpilzart Penicillium, Aspergillus und anderen Hefen in Gang gesetzt. Dieser Vorgang ist um einiges schneller und bereits nach etwa 48 Tagen kann der Tee gepresst werden.

Da sich die Aromen von Pu-Erh im Laufe der Zeit immer mehr und mehr verbessern, wird dieser Tee unter Kennern sehr geschätzt, somit ist Pu-Erh der beliebteste dunkle Tee.

Im Anschluss möchte ich natürlich auch auf weitere “Tees” eingehen, welche eigentlich keine echten Tees sind. Wieso sagt man eigentlich “echter Tee”? Wir kennen ja alle Früchtetees und Kräutertees, diese sind aber genauer genommen nur teeähnliche Erzeugnisse, denn nur Aufgüsse, die aus Bestandteilen der Camellia sinensis hergestellt werden, sind wirklich Tees.

In den Leitsätzen für Tee und teeähnliche Erzeugnisse ist festgelegt, dass echter Tee immer auf der Basis des Teestrauchs Camelia sinensis hergestellt werden muss.

Susanne MoritzErnährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern

Kräutertees werden auch wie Tee in heißem Wasser aufgebrüht, um die Aromen des Produkts zu extrahieren. Bekannte Kräutertees sind zum Beispiel Pfefferminz, Rooibos oder auch Kamille.

Produkte, die zwar als Tee verkauft werden, aber nicht von der Camellia sinensis stammen, sind also keine Tees sondern ein Kräutertee oder eine Infusion. Ein weiterer, nicht unwichtiger Punkt ist, dass echter Tee eine unterschiedliche Menge an Koffein, auch Teein genannt, enthält, während eine Infusion oder ein Kräutertee keinerlei Koffein enthält.

Kombucha

Kombucha wird zwar aus einem Produkt der Camellia sinensis hergestellt, aber ist keine eigenständige Teesorte. Für die Herstellung wird also echter Schwarz-, Weiß-, oder Grüntee verwendet.

Kombucha wird mittels Fermentierung aus Tee und einer geeigneten Kombuchakultur (Kombuchapilz, Scoby oder Teepilz genannt) hergestellt. Während der Gärung kommt es zu drei Vorgängen: Der alkoholischen Gärung, der Milchsäuregärung und der Essigsäuregärung.

Auch wenn es keine medizinischen Nachweise für die gesundheitliche Wirkung des Kombucha gibt, so wird dem Tee eine positive Auswirkung auf die Gesundheit nachgesagt.

Wenn du mehr über Kombucha erfahren möchtest, schau doch mal unseren Artikel an.

Wir hoffen, dass wir dir einen kleinen Überblick über die verschiedenen Teesorten geben konnten. Wenn du weitere Fragen hast, kannst du uns natürlich gerne einen Kommentar hinterlassen. Ansonsten schnapp dir deinen Lieblingstee und schau dich auf unserer Seite um…viel Spaß!

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